Ich bin Frau Zitsch, eine von geschätzt mehreren Zehntausend jüngeren Betroffenen in Deutschland, die unerwartet in die seltsame Landschaft der Parkinson-Dschungel-Wüste verschlagen wurden. Beim Arzt oder in der Klinik habe ich mich jedoch oft gefragt, wo denn die anderen Betroffenen stecken. Gemeinsam wäre es vielleicht einfacher, Antworten und Wege zu finden, zumindest würde man sich etwas weniger merkwürdig in Gesellschaft fühlen. Dieser Gedanke führte mich zum ersten Mal in meinem Leben in Richtung Selbsthilfe.
Tatsächlich lernte ich auf diesem Weg auch andere jüngere Parkinsonerkrankte kennen und den Austausch mit ihnen zu schätzen. Weder ich noch mein Leben passten jedoch zu einer der existierenden Gruppen und Formate oder umgekehrt. Durch die abweichende Lebenssituation im Vergleich zu den älteren Betroffenen habe ich – wie viele andere jüngere Parkinsonerkrankte – nicht nur andere Fragen und thematische Interessen, sondern auch meine Möglichkeiten sowie Ansprüche an die Form des Austausches sind gänzlich anders.
Wenn man die Erkrankung und Therapie mit dem ganz normalen Alltagswahnsinn aus beruflichen, familiären und finanziellen Verpflichtungen unter einen Hut bringen muss, sind Zeit und Energie in der Regel immer Mangelware. Ich wünschte mir daher eine seriöse unverbindliche Austauschmöglichkeit, die sowohl auch für mich relevante Themen enthält als auch sich flexibel und unkompliziert meinem Alltag anpasst, mir somit wirklich eine Hilfe und keine zusätzliche Belastung ist.
Als meine Suche danach erfolglos blieb, beschloss ich, die Schaffung eines solchen Begegnungsraumes eben selbst in die Hand zu nehmen. Welcher Ort würde sich dafür besser eignen als jener, an dem wir uns ohnehin schon befinden? Also schlug ich hier in der Parkinson-Dschungel-Wüste kurzentschlossen ein virtuelles Zelt auf. Nach dem Eintreffen erster netter Weggefährten entstand kurz darauf im Januar 2025 daraus eine offiziell eingetragene, unabhängige* Online-Selbsthilfegruppe, in der weitere Betroffene immer gern gesehen sind.
*Die Online-Selbsthilfegruppe Parkinson-Dschungel-Wüste versteht sich als freie Gemeinschaft und strebt daher keinen Vereinsstatus an. Sie steht als neutraler Begegnungsraum allen Angehörigen anderer Parkinson-Selbsthilfegruppen und -verbänden offen und ist frei von kommerzieller Werbung sowie Interessen.